Spannend bis zum Schluss – die Abstimmung von 7103 Stimmen eine Achterbahnfahrt
Die Abstimmung hat sich täglich und vor allem in der Nacht schlagartig verändert und war spannend bis zum Schluss. Werft mal einen Blick auf die Prozentzahlen. Natürlich – sagen diese nicht wirklich etwas über die Qualität der Texte aus ;-), sondern – ich habe das bereits mehrfach geschrieben:
Dies heißt, dass Autoren neben dem Talent zum Schreiben auch jenes haben, Werbung für sich machen zu können. Völlig ‚enthemmt‘ Freunde, Familie, Bekannte, soziale Kontakte anzusprechen und auch sonst ungewöhnliche Wege zu gehen, um an Stimmen zu kommen – das muss man erst mal können! Respekt.
Ich glaube jedoch, mit fester Stimme behaupten zu können, dass dies für den Viertplatzierten Leander Milbrecht mit ‚Blühendes Leben‘ nicht gilt, obwohl er nachnominiert wurde, bei Null anfing und der Vorsprung der anderen Autoren bereits beachtlich war.
Ein gutes Merkmal, ob die Geschichten wirklich gelesen wurden, waren die Abstimmungszeiten. In den Statistiken konnte ich diese gut überblicken. Bei ihm wurde nicht 50 x mit einer Minute Abstand gevotet, sondern die Abstimmungszeiten lagen bei ihm sehr weit auseinander.
Thomas Klinger – der Inhaber von Quintessenz Manufaktur für Chroniken (und mein Mann ) lässt mich allerdings als sein Sprachrohr ausrichten, dass nun im Zuge des Umbaus für den neuen Blog Q5, die Abstimmung noch ein wenig verschärft wird. Doch das wird erst im nächsten Jahr der Fall sein. Ich informierte Dich im letzten Newsletter, dass der nächste Wettbewerb zwar im Trauermonat November startet, aber er läuft bis zum Frühlingsanfang. Wir wollen hier symbolisch passend zum Thema „Weil Du mir so fehlst“ den Bogen von Trauer hin zum Neuem Leben schlagen und beenden den Wettbewerb genau am Frühlingsanfang, dem 20. März 2018.
Doch danach müssen wir erst einmal wieder lesen, bewerten …
Bildquelle: pexels
Lieber Ano Nym,
zu erst einmal: Zeugt es von gutem Ton, sich nicht namentlich zu erkennen zu geben, wenn man einen Text verfasst, der mehrere Leute, sagen wir mal, dazu verleiten könnte, sich angegriffen zu fühlen? 🙂
Ich gehöre dazu – allerdings eher mit einem milden Lächeln. Ich hab tatsächlich seit Tagen die Abstimmung nicht mehr verfolgt und war grad ziemlich überrascht, dass ich seitdem mehr als einen Prozentpunkt dazugewonnen habe. Ich kann mir nur erklären, dass vielleicht einige Leute neugierig auf meine Geschichte gewesen sind, weil ich nachnominiert wurde. Frei nach dem Motto „Wie schlecht ist zu schlecht, um auf Anhieb zu gewinnen?“ und dann einfach für mich abgestimmt haben (weil die Geschichte vielleicht doch etwas besser war, als sie vermuteten^^).
Ich bin als Autor nicht einmal auf social media vertreten – was, dafür möchte ich Frau Schaberger danken, sich jetzt aber wohl ändern wird. Bereits nach der letzten Abstimmung, bei der ich hier dabei war, bekam ich das Gefühl, dass es Zeit dafür sei. Denn Marketing ist, wenn auch nicht alles, so doch ziemlich viel. Nicht nur im kleinen Rahmen bei Wettbewerben, sondern auch im großen Stil. Man kann die besten Geschichten der Welt verfassen, wenn man niemanden dazu bringt, sie zu lesen – wo ist dann der Sinn? Man will mit seiner Arbeit ja doch Menschen erreichen.
Mir persönlich, und da bin ich sicher nicht allein, fällt sowas schwer. Herauszutreten aus der eigenen Schreibstube, seine Geschichten öffentlich zu machen und der Wertung anderer auszusetzen… das ist nicht einfach. Ich kann mir vorstellen, dass daher vielleicht auch Ihre Verbitterung herrührt. Aber, wie Frau Schaberger schon sagte – Sie haben doch gewonnen. Ist doch kein Grund, die Nase kraus zu ziehen.
Ich nehme erst seit diesem Jahr an Wettbewerben teil – und bin sehr dankbar, dabei über diesen Blog gestolpert zu sein. Frau Schaberger nimmt Anteil an den Autoren und Ihren Werken und sie steckt soviel Zeit und Herzblut und Geld hinein, dass ich mich ehrlich gesagt darüber ärgere, dass Sie ihr hier unterstellen, an Klicks für Ihre Seite interessiert zu sein. Das ist sicher nicht der Grund, warum Sie diese Wettbewerbe ins Leben ruft! Aber selbst wenn – Sie macht soviel Werbung für uns und unsere Werke, da wäre es doch nur FAIR, wenn unsere Geschichten und die Wettbewerbe auch dafür sorgen, diesen Blog und die Quintessent-Manufaktur noch bekannter zu machen.
Im Übrigen kann ich Frau Schaberger nur darin unterstützen, beim nächsten Wettbewerb eine Teilnahmegebühr zu verlangen – die Bücher sind so toll und anders als bei Verlagen, die bei Anthologieauschreibungen den darin veröffentlichten Autoren anstelle eines Honorars ein Belegexemplar kostenlos zusenden (was nicht einmal alle tun – bei einigen kriegt man nur Autorenrabatte und muss das Buch selber erstehen!), hat sie keinerlei Umsätze durch den möglichen Verkauf der Bücher, die in ihrer Herstellung sicher einiges kosten.
Danke für den Wettbewerb, es hat mal wieder sehr viel Spaß gemacht!
Lieben Gruß aus Berlin an alle Beteiligten und Herzlichen Glückwünsch an die Gewinnerin!
… oh, danke Herr Milbrecht.
Herzlichen Glückwunsch an die Gewinnerin Viola Semper und den Zweitplatzierten Sören Heim. Alle Texte waren hervorragend, aber so viele Leute auf einmal (auch international) zu mobilisieren, ist selbst in Zeiten sozialer Netzwerke eine besondere Leistung.
Der Füller ist wohlverdient!
Grüße aus Köln!
Ich freue mich, dass die Abstimmung vorbei ist.. Lassen Sie mich nur ein paar wenige Worte verlieren:
Natürlich sagt eine Publikumswahl lediglich etwas über die Qualität des Online-/ und persönlichen Marketings aus. Ich bin, wie Sie auch richtig erkannt haben, nicht davon ausgegangen, dass der Text oft gelesen werden wird. Das ist auch klar, wenn man bedenkt, dass täglich gestimmt werden kann. Aber wieso passiert das auf einem Blog, der sich auf Schreiben spezialisiert hat? Geht es wohl eher weniger um die Texte und Autoren, sondern, wie Sie in einem der letzten Blogposts beschrieben haben, eher um die Klicks für Ihren Seite?
Natürlich werden die Stimmen sprunghaft ansteigen. Nach jeden Facebook Post, Instagram Bild, oder auch bei einer Lesung, Abendveranstaltung und so weiter, werden viele Leute auf einmal mobilisiert. – und letztere finden bekanntlich meist am späteren Abend statt. Aber selbst, wenn ich das außer Acht lasse: Als kurzfristig mehrfaches Voting am Server möglich war, haben Sie in Ihrer eMail bekräftigt, nicht bemerkt zu haben, dass der jetzt 3. platzierte innerhalb weniger Stunden seine Stimmenanzahl verdoppelt hat. Ist das realistisch? Damals war das noch kein Problem. Danach blieb die Stimmenanzahl vermutlich etwa konstant.
Mein Text selbst liegt irgendwo bei der Mehrheit, die im einstelligen Prozentbereich abgeschnitten haben. Wieso? Weil ich aufgrund der überwältigenden Marketingkompetenzen meiner Gegner keiner Chance mehr gesehen habe. Ich habe ohnehin deshalb mitgemacht, damit mein Text für seine Qualität ausgezeichnet wird, nicht ich für mein Marketing. Herr Milbrecht hat auf jeden Fall sehr gut im Marketing abgeschnitten und seine Leser sind offenbar auch sehr an seinen Texten interessiert. Dafür gratuliere ich ihm. Ich weiß, dass meine Leser auch lieber meine Texte lesen, weil sie mich meist persönlich kennen. Aber wieso wurde Herr Milbrecht bei einem guten Text nicht gleich von Anfang an nominiert?
Es bleibt mir daher nichts anderes übrig, als das zu tun, was im obigen Blogpost fehlt: Ich gratuliere Frau Semper und Herrn Heim zu ihrem Durchhaltevermögen in dieser Nerven zerreibenden Abstimmung. Sie haben bis zum Schluss gutes Marketing betrieben und sicher viel Zeit investiert, um Freunde und Bekannte anzusprechen. Meine Hochachtung!
Aber Sie haben doch schon gewonnen, lieber Herr Nym!
Sie wurden von den Juroren erkoren, in das Buch aufgenommen zu werden und nicht auf dem Stapel KNIF (= Kommt-nicht-in-Frage) zu landen.
Ein Buch, welches von unserer Seite mit einigem Aufwand (und Geld) für Sie und die anderen Autoren liebevoll gestaltet, gesetzt und produziert wird.
Dabei sind mehrere Personen beteiligt: die Jurorinnnen, der Lektor, die Grafikerin, Die Layouterin und Setzerin und mein Mann, der die Finanzen zusammenhält.
Und ich, die das Ganze organisiert und den Blog pflegt und nicht zuletzt über die sozialen Netzwerke Werbung für die Autoren macht.
Aber Sie haben recht: Das Voting war suboptimal (um das Wort von Altkanzler Schröder aufzugreifen). Uns ging es nicht um tausende Klicks, wir haben diesen Verlauf nicht vorhergesehen.
Deshalb werden wir ja auch beim nächsten Wettbewerb das Verfahren ändern.
Wie Sie richtig sagen: Das Publikumsvoting hat nichts mit der Rangfolge der Qualität der Geschichten zu tun.
Herzlich Petra Schaberger