0
(0)

Zuwenig Recherche – zuviel Meinung

Heute bekam ich per Mail den Hinweis auf eine Facebook-Gruppe, die folgendes über den neuen Wettbewerb schrieb. Mein Fazit: Zuwenig Recherche und zuviel Meinung über diesen und den letzten Schreibwettbewerb. Oder: Mündige Autoren die lesen können sind klar im Vorteil.

https://de-de.facebook.com/groups/1545582465750365/

„…Fazit: Der große Knackpunkt bleibt der komplette und zeitlich unbegrenzte Rechteübertrag, auch für die Nebenrechte. Ferner enthält die Ausschreibung fachlich-sachliche falsche Aussagen. Ob gewollt suggestiv oder aus Unkenntnis bleibt natürlich unbekannt. Für mich ist sie in dieser Gruppe „grenzwertig“, aber ich setze wieder auf den „mündigen Autor“, der weiß, was er tut. Wenn er seine kompletten Vertriebsrechte für ein Belegexemplar und eine gewisse Form von Promotion abgeben möchte, soll er das tun.

Die Einstellung: „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“, ist nicht falsch. Wer welche Küche bevorzugt, liegt am persönlichen Geschmack. Meiner wäre es nicht! Aber ich ess auch kein Sushi und japanisch singen kann ich auch nur bedingt….“

„…Kommentatorin 1: Es ist noch komplizierter geworden als bisher und auch das mit dem ausschließlichen Nutzungsrecht erschließt sich mir (immer noch) nicht. Wollen sie suggerieren, dass sie irgendwann einmal so bekannt werden, dass es demnächst eine Hollywoodverfilmung geben wird? Und wieso wird es so oft wiederholt? Also allein der Ausschreibungstext macht mich „narrisch“….“

„Kommentatorin 2*: Ich kenne den Blog. Sie haben zwei Geschichten von mir genommen, und später habe ich zwei Jurorenarbeiten dort gemacht. Die Bücher sind sehr schon gestaltet, weil sie eigentlich eine Manufaktur für Chroniken sind und kein Verlag im herkömmlchen Sinne. Manchmal sind sie vom Stamme „Nimm“. Es gibt keine ISBN und man kann die Bücher nicht in den Handel bringen, wie auch nicht öffentlich ausstellen, Amazone z.B. Jedem Publikumsgewinnerchalleng steht ein Voting voraus und wer die meisten Punkte hat gewinnt. Und verbreitet den Blog. win win mag man freundlich denken. Wer mal eine schöne Antho mit seiner Geschichte in den Händen halten möchte um sie unter den Weihnachtsbaum zu legen, ist da ganz richtig, Es wird ein schönes Buch. Bernd Daschek….“

Kommentatorin 3 zu Kommentatorin 2: Herzlichen Dank, dass Du Deine interessanten und sehr gemischten Erfahrungen geteilt hast…“

Kommentatorin 2*: … ich sah, man bekommt jetzt auch Schokolade, neben einer Edelfeder, wunderbar … und die Anthos können für große Firmen, auch als Muster-Beispiel für die großartige Buchbindekunst dargebracht werden. Vielfältig ist ihr Verwendungszweck….“ 

Unsere Antwort hierauf

Naja, es wird immer Leute geben, die – meist in Unkenntnis der Tatsachen – etwas schlecht machen.
Solche Miesepeter kennt wohl jeder aus seiner persönlichen Umgebung. Oft Neidhammel in Personalunion. Gottlob sind sie bei weitem in der Minderzahl.
Die große positive Resonanz der beteiligten Autorinnen (jaaa, ich weiß, der Löwinnenanteil ist weiblich) zeigt doch, dass es von vorne bis hinten nicht stimmt.

Nun die Tatsachen:

–        Vorneweg: Es handelt sich bei dem letzten Buch um ein Projekt für einen “guten Zweck“.
D. h. wir verdienen nichts daran. Im Gegenteil. Ausführlich nachzulesen auf  www.blogq5.de und vor allem auf www.q5-verlag.de. Wir selbst haben viel Zeit investiert, um das Projekt zu ermöglichen. Zeit, in der oft unsere eigentliche Erwerbsarbeit zurückstehen musste. Design, Layout, Satz, Projektleitung wären bei normaler Abrechnung ein fünfstelliger Betrag. Wir haben bisher mehr als 700 Bücher Tag für Tag – meist als einzelne Exemplare – gepackt und am jeweils gleichen Tag zur Post gebracht. Auch die Buchhaltung macht sich nicht alleine. Von etlichen Telefonaten mit Buchhandlungen, Grafik für Werbung gestalten, Drucke beauftragen, Lesungen unterstützen, PR-Schreiben, Filmbeiträge ermöglichen, Radiointerviews geben, Kooperationspartner ansprechen mal ganz abgesehen.

  1. –        Zum Erfolg des Buches haben die Autoren maßgeblich beigetragen, indem sie ihre Geschichten spendeten. Ihnen gebührt unser aller Dank – eine Abqualifizierung als „unmündig“ ist völlig daneben.
  2. –        Bisher gab es  3 Lesungen, organisiert durch 3 Autorinnen, kräftig unterstützt von uns mittels Plakaten, Postkarten und Flyern und von Veranstaltern wie das Palliativnetz Travebogen in Lübeck, das Café Samocca inklusive Musikbegleitung und Drews Bestattungen in Berlin. Hier auch mit der Musikerin Sarah Benz.
  3. –        Zum Post von Kommentatorin 2: Die maliziöse Bezeichnung „vom Stamme Nimm“  kann man nur milde lächelnd ignorieren (siehe oben) und ist wohl eher der Ahnungslosigkeit geschuldet.
  4. –        Bei den vorangegangenen Schreibwettbewerben gab es keine ISBN, da eine „Vermarktung“ generell nicht vorgesehen war. Die Bücher sollten (und wurden) durch die Autoren an das Lesepublikum gebracht und ausschließlich für diese gestaltet und gedruckt.
  5. –        Für „Du fehlst“ wurde erstmals eine ISBN verwendet, damit neben dem Webshop auch über den Buchhandel bestellt werden kann.
  6. –        Eine parallele Vermarktung über Amazon haben wir wegen der ruinösen Bedingungen gleich verworfen. Der zusätzliche Aufwand/Bürokratie hätte in keinem Verhältnis zum zusätzlichen (sehr geringen) Erlös gestanden.
  7. –        Ja, möglicherweise sind die Teilnahmebedingungen nicht der Weisheit letzter Schluss was die Rechte der Autoren betrifft. Wir haben uns nicht den Luxus erlaubt, extra einen Anwalt zu konsultieren, dessen Honorar den Erlös (siehe unten) geschmälert hätte.
  8. –        Ob unsere Teilnahmebedingungen kompliziert sind? Das hören wir zum ersten mal. Nun, sie sind in Prosa abgefasst – nicht in Juristendeutsch.  Auch mit vielen Erklärungen, um ständige Nachfragen überflüssig zu machen.

Jedenfalls haben die Teilnahmebedingungen wohl eher nicht verhindert, dass 730 Einsendungen eingingen.

Das Sternchen *

*Die Kommentatorin2 hat sich selbst entlarvt, dass hier einfach nach Herzenslust gelästert wurde, um sich für meinen Kontaktabbruch zu revanchieren. Ich sehe es sportlich, doch nun die Erklärung für Eure berechtigte Frage nach dem ….

Was war der Hintergrund?

Nachdem ich Sie hier bei mir zu Hause als Gästin empfing und auch bei der Gelegenheit Ihr die Wichtigkeit für Autorinnen die Sichtbarkeit auch auf den sozialen Medien erklärte, ihr ein Facebookprofil einrichtete, Schulungen während des laufenden Betriebes mit Emails, Screenshots, Anrufen dazu, Sie überall auf dem Blog mit Namen und Büchern erwähnte, später auch übergangsweise zu den Blogautoren stellte, um für sie Reichweite zu erzeugen, war ihr das nicht genug. Soviel zum „Stamme Nimm.“ 😉 Sie hat sich im Gegenzug als Jurorin sich engagiert, bei dem Wettbewerb als damals noch bei nur Bücher als Gewinn für die Autoren gestaltet wurde. Bei diesem Wettbewerb lief viel schief. Zu wenig Autoren, zu wenig Qualität, Nachnominierungen – ach ich verbuchte es als Erfahrung ab und druckte eine kleine Auflage für die 10 Gewinnerautor*innen. Eine nächstgrößere Auflage hätte ein riesige Verlustgeschäft für mich bedeutet. Da war leider kein Belegexemplar für sie übrig und ich entschuldigte mich. Ich war dann dennoch menschlich ungemein enttäuscht, weil ich mir deshalb wütende Anrufe anhören musste, und brach den Kontakt ab. Das musste ich mir nicht geben. 

Aber aufgemerkt:  Zur Rationalisierung haben wir die Teilnahmebedingungen für unser gerade gestarteten Wettbewerb sogar noch strikter gemacht. Nur noch über ein Anmeldeformular kann eingereicht werden, auch schon wegen der DSGVO.

#Aktualisierung Sonntag 11.11.2018

Wir begrüßen es sehr, dass nach unserem Blogbeitrag und dem Anschreiben aller Moderatoren der Facebookbeitrag der Gruppe „Literaturausschreibungen Portal der Schreibgruppe Prosa“ ganz gelöscht wurde. Ich hätte mir noch mehr gewünscht, wie z. Bsp. eine Entschuldigung, aber ich bin durch und durch Realistin und finde, diese Reaktion ist schon fast mehr, als ich erwarten durfte. ?

Wieviele Sterne möchtest Du für diesen Beitrag vergeben ?

Klicke bitte auf einen Stern, um zu bewerten.

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Menge der Abstimmungen 0

Dies ist die erste Bewertung