Heute feiern wir 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland.
Ich glaube, dass es vielen Frauen so normal vorkommt, dass dies gar nichts mehr mit ihrer Welt zu tun hat. Aber ist das wirklich so? Wenn wir genauer auf die Daten schauen, kommt das alles ein wenig näher.
- Meine Großmutter hatte zu diesem Zeitpunkt schon 6 Kinder in Estland.
- Ich selbst war 17 Jahre, es war die bunte Zeit der Prilblümchen an Kacheln in deutschen Küchen, als Frauen in den 70ern endlich auch ohne die Erlaubnis Ihres Mannes arbeiten durften. Aber bitte möglichst nur in den Dienstleisterberufen, Pflege und Fürsorge.
- Heute ist meine Tochter fast 30 Jahre alt, und noch immer gibt es keinen gleichen Lohn für die gleiche Arbeit. Wenn wir genau in unsere modern eingerichteten Küchen schauen, dann sind es trotzdem prozentual mehr Frauen, die dort neben dem Vollzeitberuf kochen, waschen, Kinder aufziehen und sich um die alten Eltern kümmern. Aber die Frauen in der sogenannten dritten Welt, die rechtlos in Fabriken nähen, Handys montieren etc., wollen nicht vergessen hier zu erwähnen.
Ich finde das Bild oben zeigt, dass sich gerade im letzten Punkt wenig geändert hat. Meine Mutter arbeitete in der Eisenwarengroßhandlung, in die sie eingeheiratet hatte. Während ihrer kurzen Pausen sprang sie, mit dem Stift noch hinter dem Ohr, nach oben, um mich zu füttern. Ich bin jetzt 58 Jahre alt und daran hat sich nur scheinbar was geändert.
Übrigens ist der Frauenanteil im Parlament aktuell auf von 37% auf 30% gesunken. Es ist immer noch viel zu tun – Veränderungen bedeutete schon immer Kampf.
https://www.sueddeutsche.de/politik/frauenwahlrecht-interview-verhuelsdonk-1.4204090
Euch empfehle ich https://www.100-jahre-frauenwahlrecht.de/100-jahre-frauenwahlrecht-geschichte/stationen-zum-frauenwahlrecht.html
https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowelt/ziel-erreicht-und-weiter100.html
Ein Video unterm dem Beitrag des Spiegels: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/frauenwahlrecht-wird-100-kampf-muss-sein-a-1237740.html
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