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Gern suche ich mir Personen aus, die so schillernde Lebensläufe oder unternehmerische Erfolge haben, dass es ein wenig an Größenwahn grenzt, diese in einem biografischen Schlaglicht, ja, mit ein paar Schnipseln aus dem Leben zu skizzieren.

Aber der heute Gesuchte darf unter keinen Umständen fehlen, daher starte ich gern diesen Versuch.

Er wurde Anfang des 19. Jahrhunderts geboren, als 11. Kind von zwölfen. Seine Eltern waren kamen aus der bäuerlichen Oberschicht, der Vater hatte ein Wirtshaus und war wohlhabend. Er konnte es sich leisten seinen wachen Geist selbst fortzubilden und daher achtete er auch auf eine gute Bildung bei seinen Kindern. Nach der Realschule begann der Gesuchte eine Mechanikerlehre, die er nach eigenen Worten ziemlich schlecht fand, daher war die anschließende Wanderschaft von ihm erstaunlich gut geplant, denn nicht nur, dass die Wissenslücken gefüllt wurden, nein es waren alles erste Adressen. Nach seinem einjährigen Freiwilligendienst beim Militär arbeitete er auch in  Amerika bei Edison, und auch nach Großbritannien führte sein Weg und wieder zurück. Danach machte er sich mit einem Lehrling selbständig. Als er später 88% seiner Produkte ins Ausland verkaufte, sah er sich als Patriarch auch den Mitarbeitern verpflichtet, immer bereit für gute Arbeit auch gerechten Lohn zu zahlen. Er war sozial sehr engagiert, war bei den Freimauern, auch in der amerikanischen Loge ‚Knights of Labor‘ einer Mischung zwischen Geheimloge und Gewerkschaft. Er rief Stifungen ins Leben, baute ein Krankenhaus und achtete darauf, dass er immer auch seinen engsten Stab und seine Mitarbeiter fortbildete. Hier hat der Vater wohl Spuren hinterlassen. Visionär war sein Bestreben für die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland, für das er hohe Geldmittel einsetzte. Er hoffte damit einen dauerhaften Frieden in Europa zu schaffen und zugleich einen europäischen Wirtschaftsraum ohne Zollschranken.  
Unser Gesuchter hatte eine weltläufige Denkweise, die jedoch sehr geerdet war, er lehnte alles Konventionelle ab und als Anhänger der Homöopathie kleidete er sich stets in bequeme Wollkleidung. In Gesellschaft war er trotzdem unsicher, ja eine gewisse Erregbarkeit ließ ihn hart und schroff auftreten, meist, wenn er Unrecht hinter einem Anlass vermutete. Er hatte ein ungewöhnliches Gedächtnis, eine konkrete, spekulativ-abstrakte Denkweise war ihm eigen. Wer ist der Gesuchte, der in seinem Testament verfügte, dass die Erträge seines Unternehmens gemeinnützigen Zwecken zugeführt werden sollen?

 

Auflösung: Robert Bosch

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