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Unwissenheit von Selbstständigen nützt Facebook

 

Ich kann mir nicht helfen, aber ich fühle mich von Facebook verladen, ich möchte ausdrücklich nicht von Betrug sprechen, aber es fühlt sich so an. Ja, ja, der Algorithmus werden die Fachleute murmeln, doch vielleicht könnten das einige Verbraucherschutzzentralen anders sehen.

Schauen wir mal zurück und behalten im Hinterkopf, dass wir als kleines Unternehmen sicher nicht allein diese Erfahrungen machen.
Als ich im August 2012 den Firmenaccount bei FB eröffnete, waren es für eine Frau über 50 ein Sprung ins kalte Wasser. Ich lernte, man sucht Menschen, Themen, hält sein Ohr in die Welt, folgt diesen und jenen, muss erst einmal 30 Personen davon überzeugen, dass es sich lohnt, ab und zu auf unserem Account, trotz fehlender Katzenvideos und ohne viel Bling-Bling, vorbeizuschauen und als Gipfel diesen noch zu empfehlen. Dann, ja dann erst bekomme ich als Unternehmensprofil auch Statistiken angezeigt. Aha!
Ich empfehle hier jedoch jedem Anfänger, sich von den stetig mahnenden Prozentzahlen in Rot nicht irritieren zu lassen. Das Ganze funktioniert so wunderbar wie einst die Belohnungsbildchen in der Schule für gutes Betragen. Einmal ein zartes Grün gesehen und steigende 0,7% „Gefällt mir“-Angaben und die Freude, es endlich richtig zu machen ist doch recht groß. Du  glaubst, jetzt weißt Du wie der Hase läuft.
Einmal eine Woche nur einen einzigen Beitrag gepostet, dann aber wird Dir angezeigt, dass Du auf dem absteigendem Ast bist. Kein Unternehmer sieht das gern, aber Unternehmer sein heißt auch nachzudenken, denn alles ist relativ.
Zu meiner „Entschuldigung“ möchte ich vorbringen, dass ich eigentlich auch arbeiten muss. Ich bin Grafikdesignerin, Autorin, betreue unser Netzwerk von anderen Spezialisten (um das ich mich selbst beneide) und bin für Kunden eine meist entspannte Gesprächspartnerin und erkläre auch mal gern Werberdeutsch und Fachbegriffe. Soweit alles gut. Aber dann eben noch Twitter, Google+ und Facebook, Pinterrest, Instagram, Tublr etc. und möglichst viel bloggen, möglichst viele tolle Bilder dazu erstellen, dann hat der Tag aber mal schnell 28 Stunden. Ach, ich vergaß, man soll ja jetzt mehr Erklärvideos auf Vimeo oder Youtube machen. Was las ich kürzlich: Hey Mr. Content – einfach mal die Klappe halten – und ich fand es großartig, weil richtig.

Ich betreibe  zwei Firmenprofile in FB (Quintessenz Manufaktur und Die Kleine Chronik) und habe, um es mir ein wenig leichter zu machen, bei beiden angefangen, wenigstens einige ausgewählte Neuigkeiten zu bewerben.
Ich habe in Facebook die Möglichkeit zielgruppengenau zu werben, ein guter Grund und daher entscheide ich mich als Kundin dafür.

Hier ein Beispiel „Die Kleine Chronik“ – die digitale Biografie im Netz als Nachruf.

Das ist so speziell, dass man an diesem Beispiel meine Ratlosigkeit gut nachvollziehen kann. Da wölbten sich mir etliche Fragen entgegen.

Ich kann die Zielgruppe definieren,  die meine (bezahlte) Anzeige sehen soll.

Ich wähle …

Dienstleister/Themen rund um das Thema Sterben.
Also Trauerbegleitung, Testamentsvollstrecker, Bestatter … und weitere (2. Bild)

Zielgruppe-Kleine-Chronik-FB

Zielgruppenauswahl-Kleine-Chronik-FB
Ich schränke es ein auf die deutschsprachigen Länder:
Österreich, Schweiz und Deutschland.

Das Alter der Personen soll –
es liegt auf der Hand zwischen 40-65+ liegen.

Übrigens kann man hier gleich sehen, wie mäßig erfolgreich das ist.
Ich bewerbe das jetzt mal vorsichtig mit 12 Euro für 3 Tage. Lachhaft kleiner Betrag, aber Kleinvieh macht ordentlich Mist. Denn ich weiß, dass Marketingexperten raten mindestens 300 – 500 Euro pro Monat einzusetzen. Täglich wären das 9,70 – 16 Euro.
Das ist jetzt das Ergebnis und ich muss mich doch wundern.
InteressentenKleineChronikWerbungFB
Arabische Namen und andere Namen, die man jetzt nicht direkt hier zu der angelegten Zielgruppe und den Berufen zuordnen würde. Bestatter? Testamentsvollstrecker?
Und es gibt noch 45 andere… und weil dies ein öffentliches Profil ist, wo jeder die Namen einsehen kann, ist es jetzt auch nicht weiter schlimm, wenn ich diese dann etwas genauer zeige, weil dort auch teilweise die Wohnorte verzeichnet sind.

Bleiben die Fragen:
•    Ist der Algorithmus so schlecht?
•    Wenn ja, warum muss ich Facebook dafür bezahlen?
•    Was ist, wenn hier sogar Absicht dahinter steckt um die versprochenen Reichweiten zu erzielen.
•    Was ist, wenn pro Tag, so ahnungslose Unternehmer, Kleinstunternehmer, Selbstständige jeden Tag nur in Deutschland ab und zu für kleinste Beträge Werbung schalten? Nehmen wir die völlig lächerliche Anzahl von 1.000 Kunden die am Tag für 12 Euro Werbung schalten.
Wow – 12.000 Euro verdient.
Jeder kann sich hochrechnen, was das für tägliche Einnahmen sein können, wenn man hier und dort ein wenig forscht.
Ich fühle mich verschaukelt und ich werde sicher nur noch sehr, sehr, selten Anzeigen schalten, bspw. zu Testzwecken, ob sich was geändert hat.

Es lohnt sich für kleine Unternehmen schlichtweg nicht und man könnte fast annehmen, dass man vermutet, dass bei den vielen kleinen Unternehmern, die Fachkompetenz nicht ausreicht. Ich habe mich sicher mit diesem Blogbeitrag auf dünnes Eis begeben. Aber es einfach so hinnehmen, es nicht zur Diskussion stellen geht auch nicht. Ich freue mich auf Ihre/Eure Erfahrungsberichte.

29. März – ein Facebook- Post für Werbeanzeigen tritt Diskussion los.
Ich poste die Screenshots, weil es meine Beobachtungen zementiert.

Jetzt vorab ein Screenshot zum Facebook-Support und dem Bitte-melden-sie-sich-wenn Sie Probleme haben. Ich habe mehrere Anfragen gestellt und vom letzten einen Screenshot gemacht und nie Antwort erhalten.

 

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Soviel zum 24 Stunden-Support von Facebook

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