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Darmstadt – Annodazumal

Die Stadt Darmstadt entstand im Mittelalter aus einer fränkischen Siedlung. Nach der Teilung Hessens im 16. Jahrhundert wurde Darmstadt Residenzstadt und politisches Zentrum der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, im 19. Jahrhundert Hauptstadt des Großherzogtums Hessen, nach Ende des Deutschen Kaiserreichs Hauptstadt des Volksstaat Hessen. Mit Gründung des Landes Hessen sank die politische und administrative Bedeutung, da dem größeren Wiesbaden, welches kaum zerstört war, der Vorzug als Landeshauptstadt gegeben wurde.

 

Deutsches Kaiserreich und Erster Weltkrieg (1871 – 1918)

In der Gründungsphase des Deutschen Kaiserreiches florierte die Wirtschaft weiter und die Stadt wuchs so immens, dass Bessungen 1888 Darmstadt eingemeindet wurde.

Bereits 1874 erhielt Darmstadt eine neue Städteordnung. Die in ihren Selbstverwaltungsrechten wesentlich erweiterte Stadtverordnetenversammlung wurde nun von allen mehr als zwei Jahre in der Stadt ansässigen Einwohnern bei gleichem Stimmrecht gewählt.

Außerhalb der immer weiter verelenden Altstadt entstanden neue, repräsentative Gebäude, das Museum, Hochschulen und ganz neue Siedlungsgebiete. Das berühmteste ist die 1899 von Großherzog Ernst Ludwig auf der Mathildenhöhe gegründete Künstlerkolonie, die sich zu einem der Zentren des Jugendstils entwickelte.

Das letzte Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts war geprägt von wirtschaftlichem Aufschwung, Bevölkerungswachstum und einem Aufleben von Kunst und Kultur, auch wenn Letzteres vom Landtag skeptisch gesehen wurde. Vor allem die einseitige Förderung einer bestimmten Kunstrichtung statt des „Kunstgewerbes“ an sich sorgte für Kritik. Dem „einfachen“ Darmstädter Bürger blieb die Notwendigkeit der Künstlerkolonie ohnehin verschlossen. Schon 1904 notierte der damalige Stadtbaumeister August Buxbaum zufrieden (wenn auch irrtümlich): „Der Jugendstil ist überwunden“, ein deutliches Zeichen, dass Ernst Ludwigs künstlerische Ambitionen auf weniger Gegenliebe seiner Zeitgenossen stieß, als die spätere stolze Definition Darmstadts als Jugendstilstadt vermuten lässt.

Bereits vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges sank die Bautätigkeit ab und der Krieg selbst brachte jeglichen Aufschwung zum Erliegen. Großherzog Ernst Ludwig ignorierte die politischen Entwicklungen größtenteils und verfiel in künstlerische Schwärmereien und Realitätsferne. Nach der Novemberrevolution 1918 weigerte er sich abzudanken. Trotzdem wurde Darmstadt Hauptstadt des neu gegründeten Volksstaats Hessen mit republikanischer Verfassung.

Jüngere Geschichte (ab 1918)

Weimarer Republik

Nach dem Krieg verlief die Entwicklung Darmstadts parallel zu der im Rest des Landes. Wirtschaftliche Krisen, unterbrochen von kurzen Aufschwüngen, sorgten für Lebensmittelengpässe, hohe Arbeitslosigkeit und soziale Spannungen. Erschwerend kam eine akute Wohnungsnot hinzu, der man trotz zahlreicher Neubauten nicht Herr wurde. Mit Hereinbrechen der Weltwirtschaftskrise spitzte sich die Lage (wie zuvor vor allem in der Altstadt) weiter zu.

Ab 1930 begann auch in Darmstadt der steile Aufstieg der Nationalsozialisten. 1931 erhielten sie bei den Landtagswahlen in Darmstadt bereits deutlich mehr Stimmen als im Landesdurchschnitt. Die bisherige politische Vorherrschaft der SPD, die deutlich an Stimmen verlor, war damit gebrochen und am Weg in den Faschismus konnten auch mehrere, zum Teil heftige Demonstrationen von Sozialdemokraten, Kommunisten und sonstigen Vertretern der Arbeiter- und Demokratiebewegung nichts mehr ändern.

Nachdem es am Abend des 30. Januars 1933, der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler, zu spontanen Protestmärschen der KPD und SPD kam, gab es in den folgenden Wochen noch parteiübergreifende Demonstrationen und Kundgebungen, in denen unter anderem ein Generalstreik als politisches Mittel gegen die neuen Machthaber in Erwägung gezogen wurde. Diese Protestbewegung endete jedoch mit der Reichstagswahl am 5. März 1933, bei der 50 % der Darmstädter für die NSDAP stimmten.

 

Text: wikipedia
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de

Soundquelle: Ken Hamm_08 Buckbreak von
http://freemusicarchiv.org/ #CC2.0

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